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AutorenbildDaniela Girg

Zielsetzung mal anders

Wir leben in einer Welt, in der es vollkommen normal ist sich permanent Ziele zu setzen, diesen hinterher zu hetzen und wenn sie erreicht sind, direkt Neue zu setzen. In vielen Firmen gehört das jährliche Zielplanungsgespräch mittlerweile selbstverständlich dazu. Als ich noch in der Festanstellung war, grauste es mir immer davor. Nicht weil ich die Ziele nicht erreicht hätte, sondern weil der Druck sie erreichen zu müssen, mir den Spaß an der Sache verdorben haben. Letztendlich war es einfach nur wieder ein Punkt auf meiner langen Liste der abgehakt wurde, um ihn direkt durch einen Neuen zu ersetzen.

Am Anfang der Selbständigkeit, setzte ich mir auch viele Ziele. Ich freute mich zwar immer wenn eins davon erreicht war aber ersetzte es dann direkt wieder durch das Nächste. Ich hetzte von Ziel zu Ziel, von Liste zu Liste, von Häkchen zu Häkchen und vergaß völlig mal zurück zu blicken, was alles erreicht wurde und mich dafür aufrichtig zu freuen und zu feiern. Irgendwann war die Selbständigkeit mit soviel Druck verbunden, dass der Spaß und die Leichtigkeit immer weniger wurden. Das war der Moment an dem mir bewusst wurde, dass ich etwas ändern muss.

Heute bin ich eher Team Chaos. Ziele gibt es zwar aber nur sehr Grobe. Ich liebe und genieße das was ich tue. Ich tue es aus vollem Herzen, weil es mir wichtig ist und nicht um irgendwelche Ziele zu erreichen. Es laufen teilweise viele unterschiedliche Projekte parallel, weil in mir so viele unterschiedliche Interessen sind. Mal klappt etwas super und mal nicht und das darf auch genau so sein. Ich atme ein und aus, bin ganz im Moment und vertraue darauf, dass mein „Warum“ größer ist als jedes Ziel. 

Was wäre anders wenn Du Dir glaubst, dass Du gut genug bist?

Wir hetzen durch unser Leben – von Termin zu Termin, von Deadline zu Deadline, von Ziel zu Ziel. Dabei vergessen wir völlig mal kurz anzuhalten und zu schauen was wir alles schon erreicht haben.  Es gab eine Zeit da dachte ich, ich bräuchte nur noch die eine Ausbildung und dann bin ich endlich fertig und bereit so richtig durchzustarten. Die Ausbildung war vorbei und da war in mir trotzdem so ein Gefühl von, Du bist noch nicht gut genug, Du musst noch mehr lernen, noch mehr leisten, noch besser werden. 

Der Gedanke noch nicht bereit zu sein, kommt aus der Angst nicht gut genug zu sein. Wenn wir aus dieser Angst heraus versuchen zu handeln, agieren wir aus einem Mangelbewusstsein heraus. Das einzige was wir sehen, sind die Dinge die noch nicht gut genug sind. Wenn wir den Fokus aber auf die Fülle setzen und uns anschauen, was bereits da ist, können wir viel leichter darauf vertrauen, dass wir gut genug sind.

Ich könnte meine Praxis mit den vielen Zertifikaten tapezieren und doch sagen sie rein gar nichts darüber aus wer ich bin und was ich kann. Jeder von uns ist einzigartig, in seinem Handeln, in seinem Sein. Selbst wenn zwei Menschen exakt die gleichen Aus-, Fort- und Weiterbildungen besucht hätten, würden sie trotzdem unterschiedlich arbeiten. Deine Persönlichkeit macht Dich aus. Deine Art zu reden, zu fühlen, zu schweigen. Du brauchst nicht das x. Zertifikat um Dir zu beweisen, dass Du gut genug bist.

Du bist gut genug – Punkt, aus, Ende der Geschichte, die Dein Kopf Dir jetzt vielleicht weiter erzählen möchte.

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