Verletzlichkeit

Kennt ihr das auch? Ihr seid in einem Moment glücklich und einen Atemzug weiter traut ihr diesem Glück nicht und habt Angst davor, welche Katastrophen das Leben für Euch bereit halten könnte.

Jahrelang dachte ich, dass ich mit dieser abstrusen Denkweise alleine bin. Vor kurzem las ich das Buch „Verletzlichkeit macht stark“ von Brené Brown. Dort beschreibt sie in einem Kapitel sehr anschaulich dieses Phänomen.

Ganz oft wird uns durch die Medien vorgegaukelt, dass wir im Mangel leben. In den Nachrichten jagt eine Schreckensnachricht die nächste, in Zeitschriften und co werden eine Diät nach der nächsten, neben einem bunten Bild an Nahrungsergänzungsmitteln und frei verkäuflichen Medikamenten angeboten. In Social Media sprießen die Angebote für Pesönlichkeitsentwicklungsseminare. Letztendlich vermittelt all dass, ein Gefühl von „so wie Du bist, bist Du nicht gut genug“ oder auch „erst wenn ich dieses oder jenes erreicht habe, darf ich glücklich sein“. Wenn wir trotzdem glücklich sind, geht in unserm System quasi eine Alarmglocke an, die den Haken an der Sache sucht.

Wir sind tatsächlich immer dann am verletzlichsten wenn wir glücklich sind. Wir wollen uns vor Ungewissheiten und Risiken schützen und erlauben unserem Gehirn, dieses durchzuspielen mit dem Hintergedanken, dass sie uns falls sie eintreffen sollten, nicht so sehr bewegen. Das funktioniert leider sowieso nicht und insofern wäre es doch viel sinnvoller, die Momente in denen wir glücklich sind, zu genießen. Die Alarmglocke, die dann angeht können wir dafür nutzen uns in Dankbarkeit zu üben. Während Gefühle von Mangel und Angst unsere Fähigkeit zur Freude eindämmen können, so können Dankbarkeit und Glück die Freude verstärken. 

Freude und Glück entsteht in den kleinen Momenten, wir müssen nicht den Bucketlist-Momenten nachrennen. Wir dürfen dankbar sein für das was wir haben, jetzt genau in diesem Moment. Wir haben alles in uns und müssen lernen dem Leben zu vertrauen.