Dankbarkeit ist das Thema in Yogaszene. Unendlich viele Stunden werden genau diesem Thema gewidmet. Warum ist dieses Thema so wichtig und was verändert sich in unserem Leben, wenn wir Dankbarkeit in unser Leben einladen?
No more Drama
Wir alle sind Meister darin, uns in die kleinen und großen Dramen des Lebens mal mehr und mal weniger hineinzusteigern. Wir geben dem Drama mehr Raum in unserem Leben als der Dankbarkeit. Unser Fokus ist oft auf all das Negative gerichtet. Die Presse macht es uns auch verdammt einfach den Blick in diese Richtung zu lenken. Überleg mal was Du auf den Titelseiten der Zeitungen lesen kannst? Meist sind es negative Meldungen. Wenn Du morgens zuerst die Zeitung liest, bevor Du in den Tag startest, beginnst Du den Tag mit den Fokus auf all den Dingen, die gerade schief laufen in der Welt. Wie wäre es, wenn Du stattdessen den Tag damit beginnst, Dir 3-5 Dinge zu überlegen, auf die Du Dich heute freust und für die Du dankbar bist. Der Fokus den Du so für den Tag setzt ist ein vollkommen anderer.
Auch wenn es in Außen gerade sehr unruhig ist und wir nicht wissen wie es weiter geht. Wenn sich die aktuellen Regelungen quasi stündlich ändern, bringt es nichts sich in das Drama hineinzusteigern. Ja, das ist alles gerade alles andere als schön aber wenn wir uns jetzt in dieses Thema hineinsteigern verändern wir leider auch nichts daran. Deswegen ist immer die Frage, ob es sich lohnt Deine Energie in ein Drama zu investieren oder ob Du den Blick veränderst und auf das Schöne schaust, das zweifellos auch jetzt immer noch da ist.
Verändere den Blickwinkel und es verändert sich Dein Blick auf die Welt
Jede Medaille hat immer zwei Seiten. Wir können den Blick auf all das Negative lenken oder unseren Blickwinkel verändern und uns auf das Schöne konzentrieren. Das heißt nicht, dass wir uns die Welt schön denken, sondern einfach nur, dass wir in einem riesigen Misthaufen das Potential sehen, dass dieser irgendwann zu Dünger für eine wundervolle Blumenwiese wird. In all dem Drama gibt es immer noch schöne Dinge und in jedem Drama steckt das Potential zur Entwicklung. Deswegen lade ich Dich dazu ein, Dir einmal am Tag die Zeit zu nehmen, Deinen Fokus auf das Schöne zu lenken.
Indianerweisheit: Die zwei Wölfe
Eines Abends saß ein alter Indianer mit seinem Sohn am Lagerfeuer. Es war dunkel geworden. Die Bäume um sie herum warfen schaurige Schatten und das Feuer knackte und knisterte, während die Flammen in den Himmel züngelten. Der Indianer schaute nachdenklich in die Flammen. „Das Flammenlicht und die Dunkelheit, sind wie die zwei Wölfe, die in unseren Herzen wohnen.“
Fragend schaute ihn sein Sohn an. Nach einer Zeit des Schweigens begann der Indianer seinem Sohn eine Geschichte zu erzählen.
„Der eine, – der Wolf ist böse. Er arbeitet mit Angst, Ärger, Sorgen, Schuld, Lügen, Unterdrückung, Vorurteile, Eifersucht, Neid, Gier, Überheblichkeit, Arroganz, Feindschaft und Hass. Er ist rachsüchtig, aggressiv und grausam.
Der andere Wolf ist gut. Er nutzt Zuneigung, Vertrauen, Aufrichtigkeit, Offenheit, Liebe, Wohlwollen, Güte, Verständnis, Mitgefühl, Freundschaft, Frieden, Rücksicht, Gelassenheit, Hoffnung, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Wahrheit und Freude. Dieser Wolf ist liebevoll, sanft und mitfühlend. In jedem von uns lebt ein Weißer und ein Schwarzer Wolf. Zwischen beiden Wölfen findet ein immer währender Kampf statt.“
Der Sohn schaute nachdenklich in die Flammen des lodernden Feuers. Er dachte über die Worte seines Vaters nach.
Nach einer Weile frage er: „Sag Vater, welcher der Wölfe gewinnt den Kampf?“
Der Indianer sah ihn eindringlich an und antwortete: „Es gewinnt der Wolf, den du am häufigsten fütterst!“
Dankbarkeit können wir üben
Nimm Dir ein kleines Büchlein und schreibe entweder jeden Morgen 3-5 Dinge auf, auf die Du Dich freust oder schreibe am Abend 3-5 Dinge auf, für die Du an diesem Tag dankbar bist. Am Anfang wird Dir diese Übung vielleicht schwer fallen und es werden Dir nur wenige Punkte einfallen. Je länger Du dieses Dankbarkeitstagebuch führst, umso mehr Dinge werden Dir einfallen für die Du dankbar sein kannst. Dankbarkeit ist wie ein Muskel, der immer stärker wird, je häufiger wir ihn trainieren. Vielleicht sind es zu Beginn die großen Dinge die Du aufschreibst, wie z.B. Familie, Kinder, Job, Haus oder Wohnung. Später werden Dir immer kleinere Dinge auffallen, die Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern und für die Du dankbar bist. Vielleicht ist es heute die Tasse Tee oder in einer Decke eingekuschelt auf dem Sofa zu liegen. Vielleicht ist es die Blume am Wegesrand oder ein besonderer Geruch, der Dich glücklich gemacht hat. Wir müssen uns erlauben unseren Blickwinkel zu verändern und wieder all die schönen Dinge sehen in unserem Alltag. Wenn wir den Blick auf das Schöne wenden, können wir immer mehr und mehr uns selbst und unsere Bedürfnisse wahrnehmen und damit auch wieder mehr in die Selbstliebe kommen.
Bist Du ab morgen dabei, eine Dankbarkeitstagebuch zu führen? Ich bin gespannt, was sich bei Dir verändert, wenn Du dies über einige Wochen in Dein Leben integrierst.
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